Kannst du dich vorstellen? Wie heisst du? Wo wohnst du? Was machst du beruflich? Und wie viele Kinder hast du?
Mein Name ist Emilie und ich lebe seit mittlerweile 17 Jahren in Paris.
Ich bin die Gründerin von OISO, eine Marke für Papeterie Kreationen. Die Idee hinter OISO ist, eine gemeinsame Sprache zu teilen, indem man wieder lernt, sich über die kleinen Dinge zu wundern, und indem man sich Zeit für sich selber nimmt. Und sich und anderen im Alltag etwas Gutes tut.
Ich habe eine achtjährige Tochter, die Margot heisst.
Wie würdest du das Leben mit deinem Kind beschreiben?
Ich würde sagen, bei uns gibt es viel Lebensfreude im Alltag viele Nähe, aber auch viele Herausforderungen.
Es ist schön zu sehen, wie sie heute mit ihren acht Jahren den Alltag meistert. Für mich ist das schon das Ende einer ersten Phase.
Man hat das Gefühl, sein Kind schon einige Jahre lang begleitet zu haben und sieht die Auswirkungen dessen, was man ihm vermitteln wollte. Es ist aber auch noch lange nicht alles perfekt. Wir haben noch einen kleinen Entwicklungsspielraum, was den Umgang mit bestimmten emotionalen Überschüssen angeht!
Welche Momente in der Pflege deines Babies mochtest du am Liebsten? Aus welchem Grund mochtest du diesen Moment besonders?
Schon während meiner Schulzeit habe ich mich sehr für Babymassagen interessiert. Ich hatte eine Reportage über den Beruf der Kinderpflegerin gesehen und über die Massagen, die bei Babys angewendet werden. Das war für mich von Anfang an sehr wichtig. Ich habe meine Tochter schon als kleines Baby viel massiert, und das tue ich noch immer.
Heute ist die Pflege und das Kümmern weniger ein bestimmter Moment. Als sie noch kleiner war, gab es mehr richtige Rituale im Alltag. Das Baden war immer ein schöner Moment der Zweisamkeit, das mochte sie wirklich sehr. Während des Badens entspannte sies ich am Besten.
Heute verbinde ich das ‘mich um sie kümmern’ vor allem mit Aufmerksamkeit. Es sind weniger bestimmte Momente, wie damals das Baden. Es ist ist eher die Tatsache, dass ich versuche ihr im Alltag echte Aufmerksamkeit zu schenken.
Wie wünschst du dir, dass dein Baby / dein Kind aufwächst?
Für mich ist es wichtig, dass meine Tochter Selbstvertrauen entwickelt, dass sie lernt auf sich selbst zu hören, aber dabei auch gleichzeitig auf andere zu achten. Das versuche ich ihr zu vermitteln.
Ich möchte, dass sie eine eigenständige Person wird. Mir gefällt der Gedanke, dass man da ist und sie bei Bedarf anleitet, aber sie sich so frei wie möglich entwickeln kann. Ich bin so erzogen worden und es hat mir wirklich Spaß gemacht, so aufzuwachsen.
Wie trägt deiner Meinung nach die Pflege, die du ihr gegeben hast oder heute noch gibst, dazu bei?
In den ersten Jahren, als sie noch klein war, hatte ich bei mir zu Hause keinen Laufstall. Ich hatte keinen und mein Kinderarzt ermutigte mich sehr, so weiterzumachen. Das bedeutete, dass sie viel Aufmerksamkeit brauchte, aber gleichzeitig hatte sie die Freiheit, alles zu erkunden und viele Dinge zu versuchen. Sie wusste, dass wir da waren, aber sie lernte, sich im Raum zu orientieren. Sie wurde wirklich selbstständig, indem sie durch ihre Neugierde angeregt wurde alles zu erkunden.
Ist der Moment des Badens bei dir eher Amour oder Tempête? Kannst du uns eine kleine Anekdote erzählen?
Ich würde sagen, heute sind es viele Verhandlungen, damit es klappt! Aber ich bin auch stolz, weil sie das jetzt alles selbstständig macht.
Was lustig ist bei uns, ist dass ich eigentlich nicht jemand bin, der sich viel Zeit im Badezimmer und mit Pflegeprodukten verbringt. Aber meine Tochter liebt es. Sie pflegt ihre Haare selbst. Sie cremt sich ein und nimmt sich ganz allein im Badezimmer Zeit. Dann sagt sie zu mir, dass sie eine Überraschung für mich hat und zeigt mir was sie alles gemacht hat.
Als sie noch kleiner war, haben wir oft gemeinsam gebadet. Das war sehr schön. Es war ein Moment, in dem wir uns wirklich umeinander kümmerten. Oft versuchte sie mir schon als sie ganz klein war, Peelings oder Haarpflege zu machen. Normalerweise bade ich nicht oft, eigentlich nie. Aber das gemeinsame Baden war für uns ein Ritual. Meistens war es am Sonntag und wir nahmen wir uns wirklich Zeit dafür. Wir waren oft zwei Stunden lang zu zweit im Badezimmer.